1. Erzählung - Geschichte der Flachsbearbeitung in Oberaltstadt
Die Ober Altstadt war bis in das Jahr 1850 ein typisches Bauerndorf in Riesengebirgsvorland, in dem die Landwirtschaft die wichtigste Rolle spielte. Die einzigen industriellen Betriebe im Dorf waren zwei Wassermühlen, ein Betrieb in dem Flachs gebrochen wurde, ein Sägewerk und die Gemeindeschmiede. Es handelte es sich jedoch nur um kleine Betriebe, welche nur eine geringe Anzahl von Menschen beschäftigten. Bereits vor der Industrierevolution hatte diese Gemeinde verhältnismäßig günstige Voraussetzungen, zu einer der wichtigsten Regionen für die Leinenverarbeitung in ganz Böhmen und später sogar in der gesamten Österreich-Ungarischen Monarchie, zu werden.
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2. Erzählung - Beginn der Geschichte der Familie Kluge und der Familie Etrich
Die Gründung der ersten mechanischen Flachsspinnerei in der Ober Altstand ist untrennbar mit den Familien Kluge und Etrich verbunden.
Laut der Familienüberlieferung soll die Familie Kluge nach dem 30.-jährigen Krieg aus Görlitz, von wo aus sie ihre Kenntnisse in der Leinenweberei mitbrachte, nach Böhmen gekommen sein. Die Gründung der Firma wird in das Jahr 1797 datiert, als Johann Adam Kluge in das Zunftbuch der Leinenweber in HOSTINNE eingetragen wurde. Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts begann Johann Adam Kluge in der Umgebung der Gemeinde Hermannseifen Garn aufzukaufen, welches von Webern in Heimarbeit verarbeitet wurde.
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3. Erzählung - Die ersten Gründer von Industriefirmen in der Region Trautenau
Zu den ersten Gründern mechanischer Spinnereien in der Region Trautenau gehörte Johann Faltis, der im Jahr 1796 in Vlčkovicích u Žirče geboren wurde. Dieser ließ im Jahre 1835 in England erworbene Maschinen importieren und in Pottendorf in Niederösterreich errichtete er eine Werkstatt zur Herstellung und Konstruktion eigener Maschinen zum Flachsspinnen. Nach seiner Rückkehr nach Böhmen im Jahr 1836 gründete er in Jungbuch, an der Stelle der ehemaligen Mangel und der Mühle die erste maschinelle Flachsspinnerei in Böhmen, die er bereits mit eigenen gebauten Maschinen ausstattete.
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4. Erzählung - Der Bürgerkrieg in den USA, seine Folgen für Leinenindustrie und der Bau der zweiten Spinnerei
Der Bürgerkrieg in den Jahren 1861 – 1865 führte zum großen Konjunkturaufschwung im Verkauf des Leinengarns. Der Grund hierfür war insbesondere, dass durch den Krieg die Einfuhr von Baumwolle aus Amerika auf die europäischen Märkte unmöglich wurde. Damit hängen weiter die zweite große Welle der Gründungen neuer Spinnereien und die Erhöhung der Anzahl der Spindeln in den bestehenden Spinnereien zusammen.
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5. Erzählung - Aufnahme des eigenständigen Betriebs des Unternehmens
Nach der Trennung beider Spinnereien begann die weitere nun eigenständige, Expansion der Firma J. A. Kluge Ober Altstadt. Um bessere Finanzierungsbedingungen zu erreichen, entschied Franz Kluge im Jahr 1872, sein Unternehmen von einem Einzelunternehmen in eine offene Handelsgesellschaft umzuwandeln. Dennoch blieben 100 % der Anteile in Familienbesitz. Zu den neuen Gesellschaftern wurden nämlich die Söhne von Franz Kluge – Johann Adam, Franz und Josef.
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6. Erzählung - Sozialpolitik der Firma Kluge
Die Arbeit der gewöhnlichen Arbeiter in der Klug´schen Spinnerei war körperlich ebenso anstrengend, wie in allen anderen Flachsspinnereien in der Region Trautenau zu jener Zeit auch. Trotzdem konnte Kluge aufgrund seiner Sozialpolitik gewisse Sympathien bei der Arbeiterschaft gewinnen. Dies zahlte sich insbesondere während der Massenstreiks der Arbeiter im Jahr 1897 aus, als in allen anderen Flachsspinnereien in der gesamten Region Trautenau (den Spinnereien Faltis, Haas, Etrich... gestreikt wurde).
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7. Erzählung - Der 1. Weltkrieg und seine Folgen
Mit dem Ausbruch des 1. Weltkrieges entstanden allen Unternehmern im Tal der Oppa völlig neue Probleme, mit denen sie zuvor nicht zu kämpfen hatten. Die größten Veränderungen vollzogen sich im Bereich des Vertriebes und der abzuwickelnden Aufträge. Bis zu Ausbruch des Krieges kamen diese fast gänzlich von Privatunternehmen, insbesondere von Händlern, welche dann mit den Waren auf europäischen und überseeischen Märkten handelten.
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